Schloss Wachenheim AG - Konzern


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Sektkellerei Schloss Wachenheim profitiert weiter vom expansiven Auslandsgeschäft

Mittwoch, 10. Dezember 2003

Umsatz steigt um 7,2 Prozent auf 403,8 Millionen Euro / Wachstumsmotoren sind Osteuropa und Frankreich / Weiterer Expansionsschritt mit Kauf der CEVIM und der Sektmarke Charles Volner vollzogen / Position im schwierigen deutschen Markt gehalten

Wachenheim/Frankfurt am Main, 10. Dezember 2003. Die Sektkellerei Schloss Wachenheim, mit einem Jahresabsatz von rund 200 Millionen Flaschen Sekt weltweit größter Sekthersteller, hat ihre internationale Expansion auch im Geschäftsjahr 2002/2003 (30.6.) erfolgreich fortgesetzt. Der Konzernumsatz? stieg erneut kräftig um 7,2 Prozent auf 403,8 Mio. Euro (Vorjahr: 376,8 Mio. Euro). „Hauptmotoren des Wachstums sind unsere überaus erfolgreichen Konzerntöchter in Polen, Tschechien, Rumänien und Frankreich“, sagte Vorstandssprecher Nick Reh auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main. Hier seien Umsatzsprünge von teilweise mehr als 50 Prozent erzielt worden. Auf dem deutschen Markt habe der Konzern seinen Marktanteil bei weiter rückläufigem Verbrauch halten können. „Damit hat sich die Strategie einer kontrollierten internationalen Expansion bei gleichzeitiger Absicherung der bestehenden Marktposition in Deutschland erneut als richtig erwiesen“, betonte Reh.
Der Jahresüberschuss fiel mit 1,8 Mio. Euro geringer aus als im Rekordjahr 2001/2002 (5,1 Mio. Euro). Hauptgründe hierfür sind die Einführung des Pflichtpfandes in Deutschland sowie die Schließung der unrentablen Kellerei Moingeon Gueneau Frères in Frankreich, die Einmalkosten in Millionenhöhe verursachten. „Dennoch werden wir dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung im Februar vorschlagen, wie im Vorjahr 0,25 Euro pro Aktie als Dividende auszuschütten“, betonte Nick Reh. Das Geschäftsjahr schloss mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von 12,8 Mio. (16,7 Mio.) Euro ab. Der Brutto-Cashflow betrug 13,9 Mio. Euro gegenüber 18,1 Mio. Euro im Jahr davor. Die Investitionen summierten sich auf 6,1 (8,7) Mio. Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand abermals einen Konzernumsatz um 400 Millionen Euro. Nick Reh sagte: „Wir wollen Rohertrag, EBITDA und Cashflow im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Auch im Verhältnis zum Umsatz sollen sich diese Kennziffern weiter positiv entwickeln. Als Jahresüberschuss peilen wir 3,5 Millionen Euro an.“

Deutschland: Jede fünfte Flasche Sekt ist von Wachenheim
Die Deutschen sind nach wie vor „Weltmeister im Sekttrinken“, obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch seit Mitte der 90er Jahre von mehr als fünf Litern auf vier Liter im Jahr 2002 gesunken ist. Hauptgrund dafür ist die wachsende Beliebtheit von Wein sowie ausländischen Schaumweinen wie Prosecco und Cava. „Im hart geführten Preiskampf mit anderen Anbietern sind wir aber nicht bereit, unter eine bestimmte Schmerzgrenze zu gehen“, sagte Vorstand Uwe Moll. Konzernstrategie sei es nicht, eine möglichst hohe Menge abzusetzen, in erster Linie müsse der Ertrag stimmen. So habe man im April 2003 für weite Teile des Sekt-Sortiments eine Preiserhöhung durchgesetzt. In der Folge seien die Umsätze in Deutschland zwar um 6,3 Prozent gesunken, doch habe die Sektkellerei Schloss Wachenheim ihren Anteil am inländischen Markt annähernd stabil bei 22,5 Prozent halten können (Vorjahr 23 Prozent). Meistverkaufte Marke des Konzerns bleibe Faber mit mehr als 20 Mio. Flaschen. Beim Sektkonsum sieht Moll Licht am Ende des Tunnels: „Wir erwarten, dass sich der Pro-Kopf-Verbrauch bei vier Litern pro Jahr stabilisieren und eventuell in den nächsten Jahren wieder leicht steigen wird.“
Bei Prosecco konnte der Konzern seine Position als uneingeschränkter Marktführer weiter ausbauen. Die Anzahl der verkauften Flaschen stieg um 25 Prozent auf acht Millionen. Ähnlich dynamisch verlief die Entwicklung bei den entalkoholisierten Weinen und Sekten der Marke Light live. Der Absatz stieg um 21 Prozent auf 3,6 Mio. Flaschen. Damit ist Schloss Wachenheim auch in diesem wachsenden Segment uneingeschränkter Marktführer in Deutschland und Europa. Einen Rückschlag gab es beim innovativen Kinderpartygetränk Robby Bubble: Nach Einführung des Pflichtpfands Anfang 2003 listeten zahlreiche Händler das Produkt aus, der Absatz sank dadurch um 13,4 Prozent auf 6,4 Millionen Flaschen.

Frankreich: Marktführer mit Charles Volner
Im September 2003 unternahm Schloss Wachenheim einen bedeutenden Schritt zum Ausbau des Frankreich-Geschäfts. Der Konzern erwarb von der international tätigen Bacardi-Martini-Gruppe 50 Prozent der Compagnie Européenne des Vins Mousseux (CEVIM) und wurde damit ihr alleiniger Eigentümer. Seit 1991 hatten Wachenheim und Bacardi-Martini je 50 Prozent an der CEVIM gehalten, die für den französischen Markt Sekt herstellt und vertreibt. Zugleich übernahm Schloss Wachenheim von Bacardi die Sektmarke „Charles Volner“, die im Nachbarland mit acht Millionen verkauften Flaschen und 14,4 Prozent Marktanteil unangefochten die Nummer eins im Bereich Sekt (ohne Champagner) ist. Wachenheim wurde damit auf einen Schlag der mit Abstand größte Schaumwein-Produzent in Frankreich. „Mittelfristig wollen wir Charles Volner und unsere zweite französische Sekt-Marke Opera auch auf dem deutschen Markt etablieren“, kündigte Uwe Moll an. Die CEVIM mit Sitz in Tournan-en-Brie verzeichnet einen Jahresumsatz von rund 75 Mio. Euro und beschäftigt etwa 200 Mitarbeiter. Die Umsatzerlöse sollen mit der erfolgten Komplettübernahme auf 90 Mio. Euro gesteigert werden.

Osteuropa: Spitzenstellung in Polen und Rumänien
Die in den vergangenen Jahren gegründeten Konzerntöchter in Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien weisen nach Rehs Worten ein „exponentielles Wachstum“ auf. So stieg der Umsatz der polnischen Tochtergesellschaft Ambra im abgelaufenen Geschäftsjahr um 45 Prozent auf 115,7 Mio. Euro. Ambra besetzt mit den Marken Dorato, Cin & Cin Spumante und Michelangelo die drei ersten Plätze im Sektkonsum des künftigen EU-Landes. Außerdem ist der Wachenheim-Konzern polnischer Marktführer bei Wein, Wermut, Magenbitter und bei Kinderpartygetränken.
Die rumänische Karom Drinks, an der Schloss Wachenheim mit 56 Prozent beteiligt ist, hat nach drei Aufbaujahren erstmals einen Jahresüberschuss von 57.000 Euro erwirtschaftet. Der Umsatz stieg um 69 Prozent auf 3,3 Millionen Euro. Damit ist Karom nun zweitgrößter Sekt-Anbieter in Rumänien.
Die Erfolge in den EU-Beitrittsländern ermutigen die Sektkellerei Schloss Wachenheim zu weiteren Expansionsschritten in Richtung Osten. „Vorstellbar ist in den nächsten Jahren beispielsweise ein Engagement in Weißrussland oder Russland“, kündigte Vorstandssprecher Nick Reh an. Auch der chinesische Markt sei für Wachenheim hochinteressant. Ein Engagement des Weltmarktführers für Sekt im bevölkerungsreichsten Land der Erde könne er sich auf mittelfristige Sicht „sehr gut vorstellen“.
Der Konzern in Zahlen: Bereits 53 Prozent werden im Ausland erwirtschaftet

Die Sektkellerei Schloss Wachenheim AG ist mit einer Jahresproduktion von rund 200 Millionen Flaschen Sekt der weltweit führende Anbieter von Sekt und Schaumwein. Der Konzern ist in sechs Ländern mit eigenen Gesellschaften aktiv und unterhält Lieferbe-ziehungen in weitere 30 Länder. Die wichtigsten Abnehmer neben dem Inland sind Frankreich, Polen, Tschechien, die Beneluxländer, Skandinavien, Österreich, Rumänien und Asien. 53,5 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet der Wachenheim-Konzern im Ausland, 46,5 Prozent in Deutschland. Der Konzern beschäftigt 910 (945) Mitarbeiter. Weit mehr als die Hälfte davon ist im Ausland tätig, nämlich 550 (557).

Unter dem Dach des Wachenheim-Konzerns sind unter anderem folgende Tochtergesellschaften tätig:
  • Reichsgraf von Kesselstatt GmbH, Trier (90 Prozent)
  • Sektkellerei Nymphenburg AG, München (100 Prozent)
  • Vintalia Weinhandels GmbH, München (50 Prozent)
  • Compagnie Européenne des Vins Mousseux, Tournan-en-Brie / Frankreich (100 Prozent)
  • Ambra S.A. Wola Duza k/Bilgoraja / Polen (88,89 Prozent)
  • Soare Sekt a.s., Jablonec nad Nisou / Tschechien (52 Prozent)
  • Karom Drinks SRL, Bukarest/Rumänien (56 Prozent)

* Alle Zahlen beziehen sich auf den Konzern.

Fotos schicken wir Ihnen gerne per E-Mail: info@engel-zimmermann.de



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